krulli10 Geschrieben 11. Januar Geschrieben 11. Januar (bearbeitet) Ich habe kurz vor Weihnachten bei meiner V2 955 in Vorbereitung auf die kommende Saison einen Ölwechsel gemacht. Am Magneten der Ablassschraube waren keine unnormalen Ablagerungen. Da ich nur auf der Rennstrecke mit dem Mopped unterwegs bin, mache ich so ein Ölwechsel immer nach etwa 3 Veranstaltungen (ca. 1.000km). Ich fange das Altöl immer erstmal in einem 5L-Eimer, der unters Mopped passt, auf und kippe es anschließend durch ein Sieb in die Altöltonne. Dabei kam das hier zum Vorschein: Da war dann zum Einen etwas abgeschabtes Alu - vermutlich vom Gehäuse -> ich tippe auf Kupplungsgehäuse - das machte mir eigentlich keine weiteren Sorgen. Schlimmer und wirklich Besorgnis erregend fand ich den O-Ring. Wo kommt der her? Phhuuu. Also habe ich die ganzen Explosionszeichnungen bzgl. Motor durchsucht und sämtliche O-Ringe, die sich innerhalb des Ölkreislaufs befinden, ausfindig gemacht und anhand der Teilenummern mit der Google-Suche geguckt, welche denn davon grün sind und zu meinem Fund passen könnten. Infrage kamen dabei nur 2 verschiedene: Einmal werden solche Ringe am Ölsieb verwendet und dann noch an den Befestigungsschrauben der Gleit- und Spannschienen der Steuerketten. Um sicher zu gehen, habe ich mir beide O-Ringe bestellt (kostet ja nun nicht die Welt) und wollte dann nochmal mit meinem Fundstück vergleichen. Wegen der Weihnachtferien kamen die dann erst letzten Freitag an. Schon beim Auspacken der Lieferung wurde mit klar, dass es einer der O-Ringe von den Gleit- und Spannschienen ist. Alles klar. Dann mal los. Anhand des Werkstatthandbuches konnte ich ausmachen, dass es genau 6 Schrauben für die Schienen gibt, wo diese O-Ringe drauf müssen. 2 davon kann man komplett von außen rausschrauben. Auf der rechten Fahrzeugseite für den vertikalen Zylinder (hinteren) und links für den horizontalen (vorderen). Mein Plan war zunächst mit den beiden anzufangen und falls ich nicht fündig werde, muss das Öl wieder runter und ich muss dann die Gehäusehälften (die großen seitlichen Motordeckel) demontieren, um an die anderen 4 ranzukommen. Angefangen habe ich rechts mit der von außen zu erreichenden Schraube. Rausgeholt - Mist. Beide RInge noch drauf auf der Schraube. Jedoch wies der innere Ring Beschädigungen in Form eines Risses auf. Da es die Ringe nur in 5er-Packungen gibt, habe ich den natürlich erneuert und habe es wieder eingeschraubt. Dann habe ich mich an die linke Schraube gemacht. Ich holte sie raus und Bingo: Dabei ist mir aufgefallen, dass sogar ein Stück des zerstörten O-Ringes in dem Ölkanal der Schraube gelandet ist: Am Ende habe ich die Ringe erneuert und alles wieder zusammengebaut. Ich würde sagen Glück gehabt, da ich vom Motorlauf usw. davon nichts gemerkt habe. Die Frage ist nun nur: Hatte das schon mal jemand? Das Motorrad ist von 2022 und hat jetzt ca. 7.300km weg. An dem Motor war noch nie jemand dran. Der letzte Ölwechsel war, wie schon geschrieben, etwa 1.000km her. Passiert sowas bei der Montage im Werk? Oder was könnte ein Grund dafür sein? Bearbeitet 12. Januar von krulli10 5
UweHD Geschrieben 12. Januar Geschrieben 12. Januar Ich tippe auf Montagefehler. Verkantet beim Einschrauben. Danke für deinen ausführlichen Bericht übrigens!
Heijopai Geschrieben 12. Januar Geschrieben 12. Januar @krulli10 den grünen Dichtring hatte ich auch schon im Öl. War bei ca 6000km und hab es ignoriert. Bis 8500km war nix passiert. Jetzt hat den Motor Kämna aufgemacht und zumindest hat der fehlende o-Ring keinen Schaden angerichtet. Aber es war aber auch so genug zu tun 🙈 1
krulli10 Geschrieben 12. Januar Autor Geschrieben 12. Januar (bearbeitet) Also kommt das doch schon das ein oder andere Mal vor. Dass durch den fehlenden Ring an dieser Stelle ein größerer Schaden entsteht, kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen. Aber Bruchstücken von so 'nem Ring könnten Ölkanäle verstopfen... und das finde ich dabei kritisch. Ich komme ja nun aus dem BMW-Lager und da sind meines Wissens die Ursache von etwa 80% der Motorschäden eine Mangelschmierung und dadurch festgegangene Pleuel. Bearbeitet 12. Januar von krulli10
cha0tics Geschrieben 12. Januar Geschrieben 12. Januar (bearbeitet) Ahoi @krulli10, den Spaß kenne ich auch. Zwei mal habe ich bei meinen Motoren (einmal 1199 und einmal 899) diese Ringe am Steuerkettenspanner gewechselt, weil sie scheinbar bei der Montage "gequetscht" und schon fast beim herausquälen waren, siehe Bild. Beide male war es am stehenden Zylinder. Aufgelöst haben die sich bei mir zum Glück noch nie, da immer rechtzeitig bemerkt. Bearbeitet 12. Januar von cha0tics 1
krulli10 Geschrieben 12. Januar Autor Geschrieben 12. Januar Krass. Aber mal ganz ehrlich. Das würde doch der Mechaniker im Werk bemerken, wenn das so aussieht. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die Motoren so das Band verlassen. Irgendwas anderes muss zu dem Problem führen. Nur was? Groß Bewegung gibt es dort ja nicht. Nur gut mechan. Druck (von der Kettenspannung) und Vibrationen.
lunschi Geschrieben 12. Januar Geschrieben 12. Januar Ist da nicht Öldruck drauf? Wenn der Spalt zwischen Bolzen und Bohrung groß genug und der Öldruck hoch genug ist dann könnte es den O-Ring da auch einfach rausdrücken. Vor allem bei kaltem Motor wenn man meint erstmal ordentlich auf Drehzahl gehen zu müssen... Kai
krulli10 Geschrieben 12. Januar Autor Geschrieben 12. Januar Das stimmt. Zwischen den Ringen ist Öldruck. Und der könnte tatsächlich unter Umständen die Ringe rausdrücken. Bei kaltem Motor richtig Drehzahl geben macht ja wohl hoffentlich niemand mit seinem Schätzchen. Aber was mir einfällt ist, beim vorletzten Event in Most bin ich halt auch 2.5h im Regen gefahren. Da war die Wassertemperatur teilweise unter 50 Grad. Ich hatte in der Hektik vergessen, den Kühler abzukleben (die 2.5h waren während eines 4h-Rennens, wo das Wetter wechselte). Vielleicht war das Öl dann auch zu kalt, zu dick und hat da den Ring rausgedrückt. Zumindest auf dem Bild von cha0tics wäre das ne Erklärung. Nur bei mir hatte es ja den inneren Ring teilweise in die äußere Nut gedrückt. Das deutet dann doch schon eher auf Einbaufehler hin... Nun gut, ich danke euch für eure Antworten, Jungs. Da zeigt sich wieder, dass man das Öl ruhig einmal mehr wechseln sollte, um genau sowas schnell feststellen zu können.
cha0tics Geschrieben 13. Januar Geschrieben 13. Januar Das mit "wenn man meint erstmal ordentlich auf Drehzahl gehen zu müssen" ist ein bisschen pauschalisiert... Da ich früh vor dem Renntraining penibel warm laufen lasse, den Kühler immer abgklebe und der Fehler bei 2 verschiedenen Motoren aufgetreten ist (aber nicht bei allen die ich hatte), würde ich auf konstruktionsbedingte Fehlerquelle schieben. Wenn man die Plastikräder der Wasserpumpe rauswirft, kann man im gleichen Zuge einfach diese Dichtungen checken, oder wie @krulli10 das Öl öfters wechseln. Da können ja noch ganz andere Dinge auftauchen
matze3081 Geschrieben 13. Januar Geschrieben 13. Januar Das ist imho ein klassischer Montagefehler. Bisschen wenig Schmierung im Loch, dann reißt das Gummi zu wenig Öl in der Bohrung, dann schert der O-Ring ab. vor 18 Stunden schrieb krulli10: Krass. Aber mal ganz ehrlich. Das würde doch der Mechaniker im Werk bemerken, wenn das so aussieht. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die Motoren so das Band verlassen. Irgendwas anderes muss zu dem Problem führen. Nur was? Groß Bewegung gibt es dort ja nicht. Nur gut mechan. Druck (von der Kettenspannung) und Vibrationen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das garantiert keiner bemerkt. Der Mensch neigt bei sich wiederholdenden Tätigkeiten dazu Fehler zu machen. Die Kunst ist es dann, die Fehler durch nachgeschaltete Prüfungen zu finden.... 2
Diaveldave Geschrieben 17. Januar Geschrieben 17. Januar Am 13.1.2025 um 08:22 schrieb cha0tics: Wenn man die Plastikräder der Wasserpumpe rauswirft, kann man im gleichen Zuge einfach diese Dichtungen checken, oder wie @krulli10 das Öl öfters wechseln. Da können ja noch ganz andere Dinge auftauchen Wieviel Arbeit in h ist das denn das Plastikteil der Wapu rauszuschmeißen? Ich habe ein Racing Wapu Rad aus Stahl rumliegen, hatte nur noch keine Zeit das einzubauen... Wie lange dauert sowas in ungefähr?
lunschi Geschrieben 17. Januar Geschrieben 17. Januar Am 13.1.2025 um 08:22 schrieb cha0tics: Das mit "wenn man meint erstmal ordentlich auf Drehzahl gehen zu müssen" ist ein bisschen pauschalisiert... Da ich früh vor dem Renntraining penibel warm laufen lasse, den Kühler immer abgklebe und der Fehler bei 2 verschiedenen Motoren aufgetreten ist (aber nicht bei allen die ich hatte), würde ich auf konstruktionsbedingte Fehlerquelle schieben. Wenn man die Plastikräder der Wasserpumpe rauswirft, kann man im gleichen Zuge einfach diese Dichtungen checken, oder wie @krulli10 das Öl öfters wechseln. Da können ja noch ganz andere Dinge auftauchen "Dichtungen checken" - wie stellst Du Dir das vor? Das ist alles verschweißt und verpresst da gibts nichts zu checken. Und Austauschen kann man da auch erstmal nichts weil es die Dichtungen sowieso nicht einzeln nachzukaufen gibt. Das Laufrad sollte man mit etwas Gebastel wohl runterkriegen und ein anderes aufpressen sollte auch kein Problem sein. Aber ob das dann wirklich irgendwas verbessert ist eine andere Frage. Kai
krulli10 Geschrieben 18. Januar Autor Geschrieben 18. Januar Da ist nichts verschweißt. Alles "nur" verschraubt und zum Teil mit Dichtmasse verklebt. (gr. Seitendeckel z.B.) In etwa 2-3h sollte man so ein Zahnrad tauschen können. Grobe Schritte: - Öl raus, - rechte Fußraste ab, - seitlicher großer Deckel ab - dann Zahnrad wechseln (ist mit nem Klemmring befestigt) - und dann alles Retoure.
lunschi Geschrieben 18. Januar Geschrieben 18. Januar Ach Du meinst das Zahnrad... Ja das ist schnell getauscht. Dazu muss ja noch nicht mal das Kühlwasser raus. Weiß aber auch nicht ob das wirklich ein Problem ist. Sind schon Ausfälle von den Zahnrädern bekannt geworden? Kai
Diaveldave Geschrieben 18. Januar Geschrieben 18. Januar Keine Ahnung, hab so ein Zahnrad von Kämna über einen Kumpel bekommen, allerdings noch nicht eingebaut. Daher bin ich am überlegen ob ich den Deckel wegmache und das Zahnrad tausche. das ist der Kit den ich hier rumliegen habe: https://www.ducati-kaemna.de/kataloge/ducati/leichte-bauteile-fur-ducati-motorrader/race-wasserpumpenzahnrad-satz-stahl-panigale-r-899-959-1199-1299-2932.html Muss ich mal überlegen, ob sich das rentiert zu tauschen….
Jochen M. Geschrieben 18. Januar Geschrieben 18. Januar (bearbeitet) Die Panigale R ab 2015 hat ab Werk Stahlräder, die kann man einzeln bei KFM bestellen, die passen an allen 898, 955, 1199 und 1285 cm3 Superquadr V2, die hier ab Werk Kunststoff-Zahnräder haben: 17410641D Ducati Zahnrad Wasserpumpe - KFM-Motorräder: 100 EUR 17410631A Ducati Zahnrad Wasserpumpe - KFM-Motorräder: 57 EUR 85213461A Ducati Distanzscheibe - KFM-Motorräder: 11 EUR Summe: 168 EUR, bei Kämna kostet der Umrüstkit happige 219 EUR! :Race Wasserpumpenzahnrad-Satz, Stahl - Panigale R/899/959/1199/1299 - Leichte Bauteile für Ducati Motorräder - DUCATI - Online-Shop | Ducati & Aprilia-Tuning Kämna Ich habe mir die OE-Teile bei KFM bestellt. sollten Anfang kommender Woche ankommen. Werde sie in meiner 1299S 2015 mit rund 28.000 km sicherheitshalber einbauen. Es gab laut US Forum vereinzelt Fälle am Superquadro, wo die Kunststoff-Zahnräder versagt haben: Idle gear (plastic) and primary sprocket failure – 2017 1299 Pani | Ducati Motorcycle Forum Bearbeitet 18. Januar von Jochen M. 3
Jochen M. Geschrieben 2. Februar Geschrieben 2. Februar habe die Wasserpumpen-Antriebsräder jetzt auf die aus Stahl von der Panigale R gewechselt. Die OE-Kunststoff-Antriebsräder sehen allerdings bei mir vollkommen intakt aus. Dennoch bin ich jetzt beruhigter, denn ich will mit der 1299S noch einige km fahren, bis ich irgendwann zu alt für SBK bin...
Diaveldave Geschrieben 2. Februar Geschrieben 2. Februar vor 3 Stunden schrieb Jochen M.: habe die Wasserpumpen-Antriebsräder jetzt auf die aus Stahl von der Panigale R gewechselt. Die OE-Kunststoff-Antriebsräder sehen allerdings bei mir vollkommen intakt aus. Dennoch bin ich jetzt beruhigter, denn ich will mit der 1299S noch einige km fahren, bis ich irgendwann zu alt für SBK bin... Super, wie lange hast du gebraucht zum tauschen?
Jochen M. Geschrieben 2. Februar Geschrieben 2. Februar (bearbeitet) insgesamt etwa fünf Stunden, ich habe auch den Auspuff / Y-Rohr abgebaut, weil man sonst das vordere Rohr nicht abbekommt, was aber besser ab ist, um vernüftig an die unteren Schrauben vom Seitendeckel zu kommen. Sonst muss man nur die Fußrasten-Platte und das ABS-Modul lösen (Bremsleitungen nicht lösen!) und etwas zur Seite schieben sowie ein paar Kabel/Stecker lösen und den Halter für die Elektrik rechts abbauen. Und natürlich die alte Dichtmasse vom Motor und Deckel vollständig entfernen, was etwas dauert.... Bearbeitet 2. Februar von Jochen M.
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