Zum Inhalt springen

Lenkkopfmutter tauschen - Zwei Fragen


wrchto

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Grüß Euch,

ich möchte bei einer Pani V4S Bj 23 die Lenkkopfmutter tauschen. Den Spezialschlüssel dazu hab ich schon.

Zwei Fragen hätte ich dazu:

  1. Motorrad im Zentralständer, d.h. Vorderrad komplett in der Luft?
  2. Anzugsmoment 35 Nm +/- 5%?

Ist das beides korrekt so?

Gibts sonst noch etwas zu beachten? Oder einfach alte Mutter rausdrehen, neue mit dem richtigen Drehmoment einsetzen, und fertig?

LG
Thomas

 

++


Geschrieben

Vorderrad kannst du entlastet haben, sollte aber bodenkontakt haben…

weil wenn du die obere Gabelbrücke weggetaut hast, ist die lenkkopfmutter das einzige was das Vorderrad samt Gabel und unterer Brücke noch am bike hält…

++


Geschrieben

Gabelbrücke würde ich eh nicht abnehmen, dh Klemmschrauben etc. gar nicht angreifen. Ich möchte echt nur die gelochte, geschlitzte Mutter auswechseln.

Drehmoment passt mit 35?

++




Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb wrchto:

Gabelbrücke würde ich eh nicht abnehmen, dh Klemmschrauben etc. gar nicht angreifen. Ich möchte echt nur die gelochte, geschlitzte Mutter auswechseln.

Drehmoment passt mit 35?

Drehmoment kann passen, jedenfalls sollte der Schlitz so stehen, dass die Klemmung dann auch noch Sinn macht…

sprich es hat keinen Sinn wenn der Schlitz der Mutter dann horizontal bzw. waagrecht zur Fahrtrichtung steht.

++


Geschrieben

Ah, mit der Zeichnung wird mir das klarer. Vielen Dank!

In meiner Drehmomentetabelle wären die 22er-Schrauben mit 22 Nm anzuziehen. 
Hast Du zu Deiner Explosionszeichnung vielleicht auch Drehmomente?

++


Geschrieben

Ja die Klemmschrauben, also alle 3 mit 22 nm.

lenkkopfmutter hab ich was von 40 nm gelesen…

aber mach dass von der Gängigkeit des lenkkopflagers abhängig! Und der Position des Schlitzes zur klemmung

++


Geschrieben

Also ich behaupte die Position des Schlitzes ist egal. Kannst ja auch nicht einfach mal, falls der Schlitz gerade quer steht, die Mutter um eine satte Vierteldrehung weiterdrehen da überschreitet man ja das Drehmoment um ein mehrfaches.

Ich hab auch mal bei neuen Motorrädern drauf geachtet da steht der Schlitz kreuz und quer wies gerade passt. Im Handbuch ist auch keine Rede davon den Schlitz irgendwie auszurichten.

Kai

++


Geschrieben

Die Position des Schlitzes in der Mutter ist egal. Kommt ja immer darauf an, wie das Gewinde auf dem Lenkkopfrohr und in der Mutter geschnitten ist. Nach Drehmoment anziehen und gut.

 

Wie hoch das Drehmoment ist, kann ich für die Panigale nicht sagen, aber 40NM kommt mir recht viel vor. Bei der 1x98, 848 Baureihe waren es glaube 25-30Nm.

++




Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb adi1204:

Die Position des Schlitzes in der Mutter ist egal. Kommt ja immer darauf an, wie das Gewinde auf dem Lenkkopfrohr und in der Mutter geschnitten ist. Nach Drehmoment anziehen und gut.

 

Wie hoch das Drehmoment ist, kann ich für die Panigale nicht sagen, aber 40NM kommt mir recht viel vor. Bei der 1x98, 848 Baureihe waren es glaube 25-30Nm.

Drehmoment für 1x98 / 848 ist 30 Nm.

Kai

++


  • 2 Monate später...
Geschrieben

Moin Moin,

 

ich möchte bei der Lenkkopfmutter nur das Anzugsdrehmoment überprüfen. Also die Lenkkopfmutter mit 35Nm anziehen. Muss ich nur zum Anziehen bzw. Nachziehen die Gabelbrücke ausbauen oder reicht es wenn ich die Klemmung der Gabelbrücke an der Lenkkopfmutter löse?

 

LG

++


Geschrieben

Präziser bist du definitiv wenn du die Brücke abnimmst. Du hast auch bei geöffneter klemmung Reibung auf der Mutter. Das verfälscht sicher das Drehmoment 

++


  • 7 Monate später...
Geschrieben

Hallo, sehe ich das richtig, dass das Spiel des Lenkkopflagers über die Lenkkopfmutter eingestellt wird?

Sollte dann wenn die Mutter mit 35 Nm angezogen wurde keinerlei Spiel im Lager zu spüren sein?

Wenn ich das Vorderrad frei in der Luft habe und die Gabel nach vorne und hinten drücke (also daran rüttle) ist ein leichtes Spiel zu spüren. Es ist auch ein leichtes knacken zu hören.

Es scheint nicht so, als hätte sich die Position der Mutter seit Kauf verändert. Denke nicht das die sich gelöst hat…

Ist das Spiel normal oder eventuell das Lager kaputt?

Vielen Dank für Antworten 

Grüße, Tom

++


Geschrieben
Am 8.10.2024 um 07:58 schrieb absindt89:

Moin Moin,

 

ich möchte bei der Lenkkopfmutter nur das Anzugsdrehmoment überprüfen. Also die Lenkkopfmutter mit 35Nm anziehen. Muss ich nur zum Anziehen bzw. Nachziehen die Gabelbrücke ausbauen oder reicht es wenn ich die Klemmung der Gabelbrücke an der Lenkkopfmutter löse?

 

LG

Hallo, darf ich fragen warum du das Anzugsdrehmoment überprüfen wolltest? Hatte das, bzw. die Lager Spiel? Wenn ja, hat es funktioniert die Steuerkopfmutter nachzuziehen?

Hab mir am Wochenende so ne Spezialnuß bestellt. Müsste diese Woche kommen….

Grüße, Tom 

++


Geschrieben (bearbeitet)
Am 22.5.2025 um 11:17 schrieb Tom V4:

Hallo, sehe ich das richtig, dass das Spiel des Lenkkopflagers über die Lenkkopfmutter eingestellt wird?

Sollte dann wenn die Mutter mit 35 Nm angezogen wurde keinerlei Spiel im Lager zu spüren sein?

Wenn ich das Vorderrad frei in der Luft habe und die Gabel nach vorne und hinten drücke (also daran rüttle) ist ein leichtes Spiel zu spüren. Es ist auch ein leichtes knacken zu hören.

Es scheint nicht so, als hätte sich die Position der Mutter seit Kauf verändert. Denke nicht das die sich gelöst hat…

Ist das Spiel normal oder eventuell das Lager kaputt?

Vielen Dank für Antworten 

Grüße, Tom

Das leichte Spiel könnte aus der Gabel resultieren, also ein leichtes radiales Spiel der Tauchrohre in den Führungen in den Standrohren. Das ist normal.

Bau mal das Rad aus und bewege jedes Tauchrohr nach vorne und hinten, dann müsstest du dieses leichte Spiel noch besser spüren.

Lenkkopflager ist unwahrscheinlich nach der Laufleistung. Die Mutter kann man ja trotzdem mal mit dem korrekten Anzugsmoment anziehen. Dafür das Moped vorne lastfrei anheben und die obere Gabelbrücke entfernen.

Bearbeitet von Jochen M.
++


Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Jochen M.:

Das leichte Spiel könnte aus der Gabel resultieren, also ein leichtes radiales Spiel der Tauchrohre in den Führungen in den Standrohren. Das ist normal.

Bau mal das Rad aus und bewege jedes Tauchrohr nach vorne und hinten, dann müsstest du dieses leichte Spiel noch besser spüren.

Lenkkopflager ist unwahrscheinlich nach der Laufleistung. Die Mutter kann man ja trotzdem mal mit dem korrekten Anzugsmoment anziehen. Dafür das Moped vorne lastfrei anheben und die obere Gabelbrücke entfernen.

Hallo Jochen, danke für die Antwort. Deine Tipps und Infos sind immer sehr hilfreich!

Ich habe gestern mal geschaut ob das Anzugsdrehmoment der Mutter passt. Allerdings nach Anleitung meines Händlers (Werkstatt). Rad am Boden und nur die Klemmschraube an der Mutter gelöst. Mit 35Nm geprüft. Hat sich keinen mm bewegt. Scheint zu passen. Oder eben nich Aussagekräftig weil die Brücke ganz ab muss und das Rad nicht belastet werden darf.

 

Habe leider nicht die Möglichkeit das Vorderrad auszubauen. Müsste mir mal auch für vorne nen Ständer besorgen..

Wenn das Lager kein Spiel hat, frage ich mich woher auf einmal das Rühren vom Fahrwerk beim rausbeschleunigen aus Kurven kommt. Das Moped ist auch beim harten Angasen wie auf Schienen durch die Kurven gezogen. Ein Traum🤩
Und jetzt eiert das Teil ohne Ende 🤔

 

Meine Theorie, das es eventuell an der zu strammen Kette liegen könnte, hast du ja mit deiner Aussage, das sich das Kettenspiel beim einfedern der Panigale aufgrund ihrer Geometrie eher erhöht statt verringert wiederlegt. Auch eine sehr interessante Info. Vielen Dank dafür! Eigentlich ist es ja genau andersrum.


Grüße, Tom

++


Geschrieben (bearbeitet)

...laut Reparaturhandbuch wird die Lenkkopfmutter mit 35 Nm angezogen BEVOR die obere Gabelbrücke montiert wird (und deswegen natürlich ohne Vorderrad bzw. wenigstens mit in der Luft hängender Gabel). Weiß ja nicht was der Händler da so treibt. Meiner Meinung nach ist das Anziehen der Mutter mit montierter Gabelbrücke jedenfalls ein Glücksspiel - kann halbwegs stimmen oder vollkommen daneben sein, vor allem wenn dann auch noch das Motorrad auf den Rädern steht.

 

Die korrekte Methode wäre also, das Motorrad in einem Montageständer o. ä. aufzubocken, die obere Gabelbrücke abzunehmen und dann die Mutter etwas zu lösen und dann wieder mit dem korrekten Drehmoment festzuziehen. Wenn dann jemand zu faul ist auch noch das Rad auszubauen würde ich das noch als akzeptabel betrachten aber alles andere (mit Gabelbrücke, Motorrad auf den Rädern stehend oder an den Gabelfüßen aufgebockt etc.) ist einfach Murks.

 

Kai

Bearbeitet von lunschi
++


Geschrieben
vor einer Stunde schrieb lunschi:

...laut Reparaturhandbuch wird die Lenkkopfmutter mit 35 Nm angezogen BEVOR die obere Gabelbrücke montiert wird (und deswegen natürlich ohne Vorderrad bzw. wenigstens mit in der Luft hängender Gabel). Weiß ja nicht was der Händler da so treibt. Meiner Meinung nach ist das Anziehen der Mutter mit montierter Gabelbrücke jedenfalls ein Glücksspiel - kann halbwegs stimmen oder vollkommen daneben sein, vor allem wenn dann auch noch das Motorrad auf den Rädern steht.

 

Die korrekte Methode wäre also, das Motorrad in einem Montageständer o. ä. aufzubocken, die obere Gabelbrücke abzunehmen und dann die Mutter etwas zu lösen und dann wieder mit dem korrekten Drehmoment festzuziehen. Wenn dann jemand zu faul ist auch noch das Rad auszubauen würde ich das noch als akzeptabel betrachten aber alles andere (mit Gabelbrücke, Motorrad auf den Rädern stehend oder an den Gabelfüßen aufgebockt etc.) ist einfach Murks.

 

Kai

Hallo Kai, ich muss eh bald zu meinem Händler neue Reifen aufziehen lassen. Da ist ja dann das Rad ausgebaut. Die Gabelbrücke ist ja schnell demontiert. Sollten die Lager wirklich defekt sein, macht es dann deiner Meinung nach Sinn, Kegelrollenlager zu verbauen. Emil Schwarz soll ja da Spezialist für gute Lager sein.

 

Vielen Dank für deine sehr kompetenten Antworten und Beiträge!

 

Grüße, Tom

++


Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Tom,

 

der Einbau eines Schwarz-Lenkkopflagers ist recht aufwändig weil dazu z. B. das Lenkrohr bearbeitet werden muss (es wird ein Gewinde hineingeschnitten).

 

Ich habe Schwarz-Lenkkopflager in der 1198 verbaut und muss sagen es funktioniert schon gut ist aber wirklich diffizil einzustellen. Ich bin eine Weile mit zuwenig Vorspannung herumgefahren (ohne das beim Fahren wirklich zu merken) und habe mir damit in relativ kurzer Zeit die Lager ruiniert. Empfehlung ist, am besten mit dem Motorrad (mit ausgebauter Gabel) zum Emil zu fahren und ihn das alles machen zu lassen. Davon abgesehen ist es natürlich auch ein teurer Spass.


Ich finde dennoch dass das Bike damit irgendwie "genauer" fährt und besseres Feedback am Vorderrad hat. Demzufolge meine Empfehlung, ja.

 

Kai

Bearbeitet von lunschi
++


Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Tom V4:

Hallo Kai, ich muss eh bald zu meinem Händler neue Reifen aufziehen lassen. Da ist ja dann das Rad ausgebaut. Die Gabelbrücke ist ja schnell demontiert. Sollten die Lager wirklich defekt sein, macht es dann deiner Meinung nach Sinn, Kegelrollenlager zu verbauen. Emil Schwarz soll ja da Spezialist für gute Lager sein.

 

Vielen Dank für deine sehr kompetenten Antworten und Beiträge!

 

Grüße, Tom

wenn man das Vorderrad wie normalerweise mit einen Boxenständer an den Gabelfüßen ausbaut, kann man die obere Gabelbrücke nicht ausbauen, weil die Gabel so nicht entlastet ist. Man muss das Moped dazu entweder über einen Zentralständer anheben oder alternativ vorne von der Decke über einen Spanngurt abhängen (wie beim Ausbau der Gabel)

++


Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb lunschi:

Hallo Tom,

 

der Einbau eines Schwarz-Lenkkopflagers ist recht aufwändig weil dazu z. B. das Lenkrohr bearbeitet werden muss (es wird ein Gewinde hineingeschnitten).

 

Ich habe Schwarz-Lenkkopflager in der 1198 verbaut und muss sagen es funktioniert schon gut ist aber wirklich diffizil einzustellen. Ich bin eine Weile mit zuwenig Vorspannung herumgefahren (ohne das beim Fahren wirklich zu merken) und habe mir damit in relativ kurzer Zeit die Lager ruiniert. Empfehlung ist, am besten mit dem Motorrad (mit ausgebauter Gabel) zum Emil zu fahren und ihn das alles machen zu lassen. Davon abgesehen ist es natürlich auch ein teurer Spass.


Ich finde dennoch dass das Bike damit irgendwie "genauer" fährt und besseres Feedback am Vorderrad hat. Demzufolge meine Empfehlung, ja.

 

Kai

Ok, Danke Kai.

Mal sehen was da jetzt rauskommt…

 

Grüße, Tom

++


Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Jochen M.:

wenn man das Vorderrad wie normalerweise mit einen Boxenständer an den Gabelfüßen ausbaut, kann man die obere Gabelbrücke nicht ausbauen, weil die Gabel so nicht entlastet ist. Man muss das Moped dazu entweder über einen Zentralständer anheben oder alternativ vorne von der Decke über einen Spanngurt abhängen (wie beim Ausbau der Gabel)

Da hast du natürlich recht. Ich glaube mein Händler hat da schon einen Zentralständer in der Hebebühne integriert oder so. Bin mir allerdings nicht ganz sicher… Grundsätzlich ist es aber eh kein gutes Zeichen wenn man vom Händler falsche Infos bekommt, wie eine Arbeit durchzuführen ist. Und gegebenenfalls der Kunde dem Händler mitteilen muss wie es richtig gemacht wird ☹️

Vielen Dank Leute! Die Information und Beiträge hier im Forum sind Gold wert.

Ich werde berichten wenn ich mehr weiß.

 

Grüße, Tom

++


  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Am 29.5.2025 um 18:37 schrieb lunschi:

...laut Reparaturhandbuch wird die Lenkkopfmutter mit 35 Nm angezogen BEVOR die obere Gabelbrücke montiert wird (und deswegen natürlich ohne Vorderrad bzw. wenigstens mit in der Luft hängender Gabel). Weiß ja nicht was der Händler da so treibt. Meiner Meinung nach ist das Anziehen der Mutter mit montierter Gabelbrücke jedenfalls ein Glücksspiel - kann halbwegs stimmen oder vollkommen daneben sein, vor allem wenn dann auch noch das Motorrad auf den Rädern steht.

 

Die korrekte Methode wäre also, das Motorrad in einem Montageständer o. ä. aufzubocken, die obere Gabelbrücke abzunehmen und dann die Mutter etwas zu lösen und dann wieder mit dem korrekten Drehmoment festzuziehen. Wenn dann jemand zu faul ist auch noch das Rad auszubauen würde ich das noch als akzeptabel betrachten aber alles andere (mit Gabelbrücke, Motorrad auf den Rädern stehend oder an den Gabelfüßen aufgebockt etc.) ist einfach Murks.

 

Kai

Hallo Kai, mein Händler wird jetzt dann irgendwann in den nächsten 2 bis 3 Wochen nen Termin für mich haben. Der steht zur Zeit alleine in der Werkstatt…

 

Ich vermute mal, der wird einfach wenn das Vorderrad ausgebaut ist (Gabel ist frei, der hat nen Zentralständer) die Steuerkopfmutter ohne die obere Gabelbrücke zu demontieren, so weit festziehen, bis kein Spiel mehr zu spüren ist und der Lenker von alleine nach links und rechts fällt. Da ist dann aber vermutlich das Anzugsdrehmoment höher als 35 Nm.

 

Ich muss ehrlich sagen, ich würde es vermutlich so machen. Ich kenne das halt von anderen Motorrädern so, das unter der oberen Gabelbrücke meistens zwei Hakenmuttern liegen. Die untere Mutter zum einstellen des Lagerspiels und die Obere zum leicht kontern und um da die Gabelbrücke aufliegen zu lassen. Habe das immer nach Gefühl einfach eingestellt.

Warum muss man da jetzt bei der Panigale die Gabelbrücke abbauen? Übertrieben gesagt, zieht man ja die ganze Gabel ein Stück nach oben, wenn man die Steuerkopfmutter anzieht. Die liegt ja, ich sag mal mehr oder weniger am Rahmen auf. Da stört doch abgesehen von der Klemmschraube an der Mutter die obere Gabelbrücke nicht.

Oder ist es einfach tatsächlich so, wenn man mit 35 Nm anzieht, und dann Spiel im Lager ist, Dieses ersetzt werden muss und die Mutter nicht nachgezogen werden darf?

 

Oder steh ich jetzt irgendwie total auf dem Schlauch?

 

Grüße, Tom

++


Geschrieben

Wenn man die obere Gabelbrücke nicht abbaut, hat man das Problem dass es eine nicht genau definierte Reibung zwischen Gabelbrücke und Lenkkopfmutter gibt weil sich ja die geschlitze Mutter zum Anziehen in der Brücke drehen muss. Dieses Reibmoment "fehlt" dann beim Anziehen der Lenkkopfmutter und weil es unbekannt ist und in weiten Grenzen streuen kann, kann man das auch nicht einfach auf die 35 Nm draufaddieren.

 

Im Unterschied zu Kegelrollen-Lenkkopflagern brauchen die serienmäßigen Schrägkugellager eine nicht geringe Vorspannung damit sie nicht unter Last dann doch Spiel bekommen. Das Lager wird also nicht nur spielfrei gemacht sondern bekommt richtig Vorspannung. Zu viel Vorspannung ist dabei genauso schädlich wie zu wenig Vorspannung, weil beides über kurz oder lang das Lager zerstört. Daher ist es schon wichtig die Prozedur einigermaßen so einzuhalten wie der Konstrukteur es vorgegeben hat.

 

Kegelrollen-Lenkkopflager bekommen normalerweise nur minimale Vorspannung bzw. werden nach Reibmoment eingestellt wie Du beschreibst - der Lenker sollte sich halt noch recht leicht drehen lassen. Das funktioniert aber bei Schrägkugellagern nicht.

Aus diesen Gründen ist die Prozedur im Werkstatthandbuch so wie ich es geschrieben habe. Dein Händler mag da anderer Meinung sein, nach dem Motto "das haben wir schon immer mit der oberen Brücke drauf gemacht und es hat noch nie Probleme gegeben" oder so ähnlich aber das war nicht die ursprüngliche Frage. Die Frage war was Ducati vorschreibt und das ist eben ohne Brücke. Und speziell in Deinem Fall, scheint es ja so als hätte das Lager noch Spiel. Daher empfehle ich, das Lager konsequent nach Vorschrift einzustellen weil sonst geht hinterher wieder die Spekulation los ob es dann vielleicht doch nicht ganz richtig eingestellt ist und und und.

 

Ich spreche hier aber nur Empfehlungen aus - jeder macht mit seinem Motorrad das was er (oder auch der Händler...) will. Wäge die Argumente gegeneinander ab und entscheide dann.

 

Kai

++


Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb lunschi:

Wenn man die obere Gabelbrücke nicht abbaut, hat man das Problem dass es eine nicht genau definierte Reibung zwischen Gabelbrücke und Lenkkopfmutter gibt weil sich ja die geschlitze Mutter zum Anziehen in der Brücke drehen muss. Dieses Reibmoment "fehlt" dann beim Anziehen der Lenkkopfmutter und weil es unbekannt ist und in weiten Grenzen streuen kann, kann man das auch nicht einfach auf die 35 Nm draufaddieren.

 

Im Unterschied zu Kegelrollen-Lenkkopflagern brauchen die serienmäßigen Schrägkugellager eine nicht geringe Vorspannung damit sie nicht unter Last dann doch Spiel bekommen. Das Lager wird also nicht nur spielfrei gemacht sondern bekommt richtig Vorspannung. Zu viel Vorspannung ist dabei genauso schädlich wie zu wenig Vorspannung, weil beides über kurz oder lang das Lager zerstört. Daher ist es schon wichtig die Prozedur einigermaßen so einzuhalten wie der Konstrukteur es vorgegeben hat.

 

Kegelrollen-Lenkkopflager bekommen normalerweise nur minimale Vorspannung bzw. werden nach Reibmoment eingestellt wie Du beschreibst - der Lenker sollte sich halt noch recht leicht drehen lassen. Das funktioniert aber bei Schrägkugellagern nicht.

Aus diesen Gründen ist die Prozedur im Werkstatthandbuch so wie ich es geschrieben habe. Dein Händler mag da anderer Meinung sein, nach dem Motto "das haben wir schon immer mit der oberen Brücke drauf gemacht und es hat noch nie Probleme gegeben" oder so ähnlich aber das war nicht die ursprüngliche Frage. Die Frage war was Ducati vorschreibt und das ist eben ohne Brücke. Und speziell in Deinem Fall, scheint es ja so als hätte das Lager noch Spiel. Daher empfehle ich, das Lager konsequent nach Vorschrift einzustellen weil sonst geht hinterher wieder die Spekulation los ob es dann vielleicht doch nicht ganz richtig eingestellt ist und und und.

 

Ich spreche hier aber nur Empfehlungen aus - jeder macht mit seinem Motorrad das was er (oder auch der Händler...) will. Wäge die Argumente gegeneinander ab und entscheide dann.

 

Kai

Hallo Kai, vielen Dank für Deine Antwort. Ich schätze deine ausführlichen Antworten und Deine Expertise immer sehr!

 

Ich hab mich vielleicht etwas doof ausgedrückt. Was ich eigentlich wissen wollte, wenn man die Lenkkopfmutter korrekt nach Handbuch anzieht und dann trotzdem Spiel im Lager hat, muss dann das, bzw. die zwei Lager getauscht werden? Oder ist die Herangehensweise (was vermutlich die meisten Händler und auch Selberschrauber tun würden) die Mutter unabhängig von irgendwelchen Drehmomentangaben einfach etwas anziehen bis kein Spiel mehr vorhanden ist, sich der Lenker aber trotzdem absolut freigängig bewegen lässt die falsche Methode? Was könnte den deiner Meinung nach passieren, wenn sagen wir mal die Mutter mit 40-45Nm angezogen wird aber dafür kein Spiel mehr im Lager ist und der Lenker absolut freigängig ist(alleine von links nach rechts fällt)? Oder muss das einfach alles bei 35Nm passen, ansonsten ist das (die) Lager im Eimer?

 

Sorry das ich da nochmal nachfrage. Habe halt noch nie das Spiel vom Lenkkopflager nach Drehmoment eingestellt. Was auch mit nem Hakenschlüssel wie es bei den meisten Bikes üblich ist auch etwas schwer fällt…

 

Das Lager hatte ja die ersten 6000 km kein Spiel. Zumindest ist mir keines aufgefallen. Darum gehe ich davon aus, dass das Drehmoment von 35 Nm bei der Montage im Werk eingehalten wurde…

 

Grüße, Tom 

++


Geschrieben

Hallo Tom,

 

wenn ein Lenkkopflager ab Werk 6000 km lang in Ordnung ist und dann plötzlich deutlich fühlbares Spiel hat dann liegt die Vermutung nahe das mit dem Lager irgendwas nicht in Ordnung ist. Normalerweise muss man das nicht regelmäßig nachstellen. Von daher würde ich vielleicht sogar empfehlen, mal beide Gabelbrücken auszubauen und mal genau nach dem Lager zu schauen. Also nicht per se tauschen aber wenigstens mal den Zustand der Laufbahnen und der Kugelkäfige prüfen. Wenn alles takko ist kann man das dann ja immer noch neu fetten und vorschriftsmäßig wieder zusammenbauen.

 

Also im Prinzip ja, mit 35 Nm sollte es passen sonst kann man davon ausgehen das es da ein Problem gibt. Und ehrlich gesagt - das Lenkkopflager wäre mir ein zu wichtiges Teil um da irgendwelche Experimente zu machen. Wenn das irgendwann beim Fahren einfach mal so einrastet dann gute Nacht... Da muss einfach alles stimmen.

 

Wobei beim Serienlager ein gewisses minimales Spiel unvermeidlich ist, weil der Innenring des oberen Lagers notwendigerweise etwas (nicht viel aber eben etwas) Spiel auf dem Gabelschaftrohr hat. Das kann man dann ggf. auch spüren.

 

Kai

++


Geschrieben
vor einer Stunde schrieb lunschi:

Hallo Tom,

 

wenn ein Lenkkopflager ab Werk 6000 km lang in Ordnung ist und dann plötzlich deutlich fühlbares Spiel hat dann liegt die Vermutung nahe das mit dem Lager irgendwas nicht in Ordnung ist. Normalerweise muss man das nicht regelmäßig nachstellen. Von daher würde ich vielleicht sogar empfehlen, mal beide Gabelbrücken auszubauen und mal genau nach dem Lager zu schauen. Also nicht per se tauschen aber wenigstens mal den Zustand der Laufbahnen und der Kugelkäfige prüfen. Wenn alles takko ist kann man das dann ja immer noch neu fetten und vorschriftsmäßig wieder zusammenbauen.

 

Also im Prinzip ja, mit 35 Nm sollte es passen sonst kann man davon ausgehen das es da ein Problem gibt. Und ehrlich gesagt - das Lenkkopflager wäre mir ein zu wichtiges Teil um da irgendwelche Experimente zu machen. Wenn das irgendwann beim Fahren einfach mal so einrastet dann gute Nacht... Da muss einfach alles stimmen.

 

Wobei beim Serienlager ein gewisses minimales Spiel unvermeidlich ist, weil der Innenring des oberen Lagers notwendigerweise etwas (nicht viel aber eben etwas) Spiel auf dem Gabelschaftrohr hat. Das kann man dann ggf. auch spüren.

 

Kai

Vielen Dank Kai! Das bringt mir jetzt schon einiges! Im Endeffekt muss ich jetzt erstmal abwarten was mein Händler zum Spiel sagt, bzw. diesbezüglich unternehmen wird.

 

Da ich das Lagerspiel kürzlich zum erstenmal geprüft habe, weil ich eben diese Unruhen(Rühren) beim starken rausbeschleunigen aus Kurven hatte, kann ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen ob da vorher auch schon ein gewisses Spiel vorhanden war. Meiner Meinung nach ist das Spiel aber zu groß. Verglichen mit meinen anderen Bikes… Da spüre ich keinerlei Spiel.

 

Dachte auch schon ob das Rühren einfach nur von den fertigen Reifen kommt. Aber das ist jetzt Satz drei, der durch ist, und bei den ersten zwei Sätzen wäre mir das nicht aufgefallen. Alle Drei Pirelli Diablo Supercorsa V3 und gleiches Verschleißbild…

 

Ich werde berichten wenn ich beim Händler war…

Nochmals vielen Dank für Deine Expertise!

 

Grüße, Tom

++


  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Hallo, hab heute das Moped zum Händler gebracht und ihm mal an der Gabel rütteln lassen, während ich das Vorderrad über den Seitenständer in die Luft gezogen habe.

Er hat mir Spiel im Lager bestätigt und gesagt er schaut sich das an.

 

Bin gespannt wie die Vorgehensweise sein wird…

 

Grüße

Tom

++


Geschrieben
Am 8.6.2025 um 18:15 schrieb lunschi:

Hallo Tom,

 

wenn ein Lenkkopflager ab Werk 6000 km lang in Ordnung ist und dann plötzlich deutlich fühlbares Spiel hat dann liegt die Vermutung nahe das mit dem Lager irgendwas nicht in Ordnung ist. Normalerweise muss man das nicht regelmäßig nachstellen. Von daher würde ich vielleicht sogar empfehlen, mal beide Gabelbrücken auszubauen und mal genau nach dem Lager zu schauen. Also nicht per se tauschen aber wenigstens mal den Zustand der Laufbahnen und der Kugelkäfige prüfen. Wenn alles takko ist kann man das dann ja immer noch neu fetten und vorschriftsmäßig wieder zusammenbauen.

 

Also im Prinzip ja, mit 35 Nm sollte es passen sonst kann man davon ausgehen das es da ein Problem gibt. Und ehrlich gesagt - das Lenkkopflager wäre mir ein zu wichtiges Teil um da irgendwelche Experimente zu machen. Wenn das irgendwann beim Fahren einfach mal so einrastet dann gute Nacht... Da muss einfach alles stimmen.

 

Wobei beim Serienlager ein gewisses minimales Spiel unvermeidlich ist, weil der Innenring des oberen Lagers notwendigerweise etwas (nicht viel aber eben etwas) Spiel auf dem Gabelschaftrohr hat. Das kann man dann ggf. auch spüren.

 

Kai

Hallo Kai, hab mein Moped vom Händler zurück.

Laut seiner Aussage hat er eigentlich genau das gemacht was du empfohlen hast. Beide Gabelbrücken ausgebaut, die Lager kontrolliert, für gut empfunden und alles wieder ordnungsgemäß zusammengebaut. Glaube ihm das auch so, der Typ ist echt in Ordnung…

Ich habe auch kein Spiel mehr festgestellt können 🙂

 

Das Rühren (aufschaukeln) ist definitiv viel besser geworden, allerdings noch nicht ganz weg. Könnte jetzt daran liegen, das ich es bewusst provoziert habe, am Kurvenausgang mit voll gespannten Hahn rauszubeschleunigen.  Habe aber schon das Gefühl, das die Kiste vorher stabiler lag…

 

Der Händler hat mir vor kurzem die Software für die Einspritzung neu aufgespielt. Kann mir jemand sagen ob sich die Software für die Einspritzung an den Fahrstil anpasst? Also das System so ne Art Phase des Anlernens durchmacht? Die Frage mag für den Ein oder Anderen bekloppt klingen. Hab halt jetzt schon öfter gehört, das sich Steuergeräte dem Fahrstil mit der Zeit anpassen.

Sorry, auf dem Gebiet bin ich ne absolute Pfeife 😅

 

Grüße

Tom

++


Geschrieben

Nein an den Fahrstil passt sich das Motorrad (noch) nicht an. Es gibt aber Adaptionstabellen für die Lambdaregelung, die im Fahrbetrieb angepasst / aktualisiert werden. Bei der Softwareaktualisierung wurden diese Tabellen vermutlich zurückgesetzt so das sie jetzt neu befüllt werden müssen. Könnte also sein, das der Motor anfangs etwas mehr ruckelt o. ä. das sollte sich aber recht schnell geben und wieder so fahren wie gewohnt.

 

Zum Aufschaukeln/Rühren kann ich jetzt nicht viel sagen, erst recht so auf die Ferne ohne Vergleich. Vielleicht gibst Du ja jetzt auch etwas entschlossener Gas als am Anfang bzw. "vorher"?

 

Kai

++


Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb lunschi:

Nein an den Fahrstil passt sich das Motorrad (noch) nicht an. Es gibt aber Adaptionstabellen für die Lambdaregelung, die im Fahrbetrieb angepasst / aktualisiert werden. Bei der Softwareaktualisierung wurden diese Tabellen vermutlich zurückgesetzt so das sie jetzt neu befüllt werden müssen. Könnte also sein, das der Motor anfangs etwas mehr ruckelt o. ä. das sollte sich aber recht schnell geben und wieder so fahren wie gewohnt.

 

Zum Aufschaukeln/Rühren kann ich jetzt nicht viel sagen, erst recht so auf die Ferne ohne Vergleich. Vielleicht gibst Du ja jetzt auch etwas entschlossener Gas als am Anfang bzw. "vorher"?

 

Kai

Ok, dann kann ich das ausschließen. Meine gehört zu haben das Autos sich schon auf den Fahrer einschiessen…

 

Ist schwierig zu sagen ob es einfach nur daran liegt das ich den Hahn mehr aufreiße, oder eben doch am Fahrwerk, etc.. Verrückt, das man ja doch schon einige Kilometer mit dem Moped zurückgelegt hat und sich dann trotzdem fragt, bin ich diese Kurven im Fünften oder Sechsten gefahren 🤔 Ich werd wohl alt😅

Zum testen ob da noch Unruhe im Fahrwerk ist, hab ich den vierten Gang genommen. Kann also durchaus, vermutlich sogar sehr wahrscheinlich daran liegen. Mein Bauchgefühl sagt allerdings was anderes…

Ich probiere da jetzt einfach etwas rum. Habe ganz zum Schluss die Slide Control von 2 auf 1 gestellt und glaube es war besser. Leider hat dann die Tankleuchte schon wieder Hallo gesagt…

Bedeutet eigentlich Slide Control off, das dafür die TC früher regelt? Das also Slide Control 1 oder 2 mehr Leistung freigibt als wenn man die au off stellt?

 

Grüße

Tom

++




×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wenn du dich hier anmeldest hast du die Datenschutzerklärung und die Foren Regeln gelesen! Du versicherst damit dich auch an diese zu halten!