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Oehlins Fahrwerk einstellen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Nach meinem ersten größeren Ausflug mit der Supersport 950 S (12 Tage, 4.900km, auf Achse nach Sardinien inkl. Gepäck) muss ich feststellen, dass das Farhwerk doch bissel weich ist.

Ich würde zum einen gerne die Federvorspannung vorne wie hinten leicht erhöhen sowie die Dämpfung erhöhen. Ich weiß, dass man die "korrekte" Federvorspannung theoretisch ausreichnen kann (Stichwort Riders Sag), aber darauf habe ich keine Lust. Ich will mich einfach Schritt für Schritt annähern und einfach fahren. Die Standardeinstellung finde ich zum Fahren auch schon ok. Nur beim sehr sportlichen Fahren auf Sardinien hat man gemerkt, dass ich was anpassen muss. Aber so wild fahre ich hier nicht.

Meine Frage: Wie gehe ich am besten vor? Einfach Zug- und Druckstufe mal um jeweils 1 oder 2 Clicks erhöhen? Oder nur die Druckstufe um 1-2 Clicks? Sollte ich Zug- und Druckstufe parallel erhöhen oder kann die Zugstufe ruhig ein wenig straff sein als die Druckstufe? 

Wenn ich mir im Handbuch das Standard-Setup der Gabel anschauem, steht dort, dass die Druckstufe um 16 Clicks und die Zugstufe um 6 Clicks aus der komplett geschlossenen Position gelöst wird. Daher ist die Druckstufe deutlich weicher als die Zugstufe. Ich würde jetzt einfach mal die Druckstufe um 2 Clicks schließen und wieder eine Zeit lang fahren und schauen, ob mir irgendwas auffällt. Also dann 14 und 6 Clicks. Oder hat sich einer von euch schon daran versucht und kann mir sagen, dass man 2 Clicks überhaupt nicht spürt und ich es direkt um 6 oder mehr Clicks schließen sollte? 

Federvorspannung ist auf 7 Umdrehungen bzw. 7mm voreingestellt. Hier würde ich einfach mal 2mm bzw. 2 Umdrehungen draufpacken. Mit 95 kg (inkl. Schutzkleidung) bin ich wahrscheinlich schwerer als der durchschnittliche italienische Testfahrer. Was sagt ihr dazu? Stärker erhöhen?

Bei dem hinteren Federbein wurde die Druckstufe um 12 Clicks und die Zugstufe um 14 Clicks aus der vollkommen geschlossenen Position erhöht. Daher ist hinten die Druckstufe härter als die Zugstufe. Zumindest in der Standardeinstellung. An meinem Reifenabbild habe ich gesehen, dass die hinteren Kanten von meinem Profilrillen des Reifens hochkommen. Gemäß kurzer Internet-Recherche sollte ich daher die Zugstufe um 1-2 Clicks härter einstellen. Was sagt ihr dazu? Bild kann ich bei Bedarf nachliefern. Die Druckstufe würde ich ggf. sogar noch deutlicher zudrehen. Eher so um 3-4 Clicks. Gerade in Kurven mit bissel Federung hat die Maschine schon sehr leicht aufgesetzt. Klar, hier hilft natürlich auch die Erhöhung der Federvorspannung. Wobei ich die Federvorspannung parallel zur Gabel verändern werde. Ich will die Geometrie nicht verändern. Also vorne und hinten jeweils 2mm plus fürs erste Testen. 

Geschrieben

Um auch nur annähernd Aussagen treffen zu können reichen deine Angaben bei weitem nicht. 

Dein Vorgehen in allen Ehren, aber du solltest dir das Fahrwerk von einem Fachmann auf dich einstellen lassen. Ich dachte auch das FW meiner SSS wäre ok. War nicht so!

@Andy.S von Setup-factory (Roßtal bei Fürth/Bayern) ist eine sehr gute Adresse.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 28 Minuten schrieb Desmo Topschi:

Um auch nur annähernd Aussagen treffen zu können reichen deine Angaben bei weitem nicht. 

Dein Vorgehen in allen Ehren, aber du solltest dir das Fahrwerk von einem Fachmann auf dich einstellen lassen. Ich dachte auch das FW meiner SSS wäre ok. War nicht so!

@Andy.S von Setup-factory (Roßtal bei Fürth/Bayern) ist eine sehr gute Adresse.

 

Danke für deine Rückmeldung. Allerdings denke ich nicht, dass das Fahrwerk meiner SSS ok ist. Daher möchte ich es ja auch anders einstellen. Und ich weiß, dass ich zu einem Fachmann gehen und mir das Fahrwerk einstellen und auch umbauen lassen kann. Alpha Racing ist z.B. als Oehlins-Fachwerkstatt in meiner Nähe. Um es perfekt auf den Punkt zu bringen, müsste ich wahrscheinlich auch alle Federn austauschen lassen, damit diese zu meiner Gewichtsklasse passen.

Allerdings möchte ich mich selbst damit beschäftigen und mich ausprobieren. Auf das Standard-Setup zurück kann man ja jederzeit binnen weniger Minuten. Mir geht es bei diesem Beitrag darum, ob jemand schon Erfahrungen mit der Einstellung des Oehlins-Fahrwerks gemacht hat. U.a. um zu wissen wie viele Clicks einen merkbaren Unterschied machen. Vielleicht hat sich ja auch schon jemand das Fahrwerk einstellen lassen und mir kann jemand die exakte Anzahl an Clicks nennen. Nicht weil ich es einfach kopieren möchte, sondern um einen Anhaltspunkt zu haben. Gerade was die unterschiedliche Anzahl an Clicks für Zug- und Druckstufe (jeweils an Gabel und Federbein) angeht. Da wirkt das Standard-Setup der SSS gemäß Handbuch etwas verwirrend. Vorne Druckstufe deutlich weicher als Zugstufe und hinten umgekehrt. 

Welches Setup wurde denn für Dich bei deiner SSS bei welchem Körpergewicht eingestellt / empfohlen?

Bearbeitet von Supersport950Bayern
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Supersport950Bayern:

Nach meinem ersten größeren Ausflug mit der Supersport 950 S (12 Tage, 4.900km, auf Achse nach Sardinien inkl. Gepäck) muss ich feststellen, dass das Farhwerk doch bissel weich ist.

Ich würde zum einen gerne die Federvorspannung vorne wie hinten leicht erhöhen sowie die Dämpfung erhöhen. Ich weiß, dass man die "korrekte" Federvorspannung theoretisch ausreichnen kann (Stichwort Riders Sag), aber darauf habe ich keine Lust. Ich will mich einfach Schritt für Schritt annähern und einfach fahren. Die Standardeinstellung finde ich zum Fahren auch schon ok. Nur beim sehr sportlichen Fahren auf Sardinien hat man gemerkt, dass ich was anpassen muss. Aber so wild fahre ich hier nicht.

Meine Frage: Wie gehe ich am besten vor? Einfach Zug- und Druckstufe mal um jeweils 1 oder 2 Clicks erhöhen? Oder nur die Druckstufe um 1-2 Clicks? Sollte ich Zug- und Druckstufe parallel erhöhen oder kann die Zugstufe ruhig ein wenig straff sein als die Druckstufe? 

Wenn ich mir im Handbuch das Standard-Setup der Gabel anschauem, steht dort, dass die Druckstufe um 16 Clicks und die Zugstufe um 6 Clicks aus der komplett geschlossenen Position gelöst wird. Daher ist die Druckstufe deutlich weicher als die Zugstufe. Ich würde jetzt einfach mal die Druckstufe um 2 Clicks schließen und wieder eine Zeit lang fahren und schauen, ob mir irgendwas auffällt. Also dann 14 und 6 Clicks. Oder hat sich einer von euch schon daran versucht und kann mir sagen, dass man 2 Clicks überhaupt nicht spürt und ich es direkt um 6 oder mehr Clicks schließen sollte? 

Federvorspannung ist auf 7 Umdrehungen bzw. 7mm voreingestellt. Hier würde ich einfach mal 2mm bzw. 2 Umdrehungen draufpacken. Mit 95 kg (inkl. Schutzkleidung) bin ich wahrscheinlich schwerer als der durchschnittliche italienische Testfahrer. Was sagt ihr dazu? Stärker erhöhen?

Bei dem hinteren Federbein wurde die Druckstufe um 12 Clicks und die Zugstufe um 14 Clicks aus der vollkommen geschlossenen Position erhöht. Daher ist hinten die Druckstufe härter als die Zugstufe. Zumindest in der Standardeinstellung. An meinem Reifenabbild habe ich gesehen, dass die hinteren Kanten von meinem Profilrillen des Reifens hochkommen. Gemäß kurzer Internet-Recherche sollte ich daher die Zugstufe um 1-2 Clicks härter einstellen. Was sagt ihr dazu? Bild kann ich bei Bedarf nachliefern. Die Druckstufe würde ich ggf. sogar noch deutlicher zudrehen. Eher so um 3-4 Clicks. Gerade in Kurven mit bissel Federung hat die Maschine schon sehr leicht aufgesetzt. Klar, hier hilft natürlich auch die Erhöhung der Federvorspannung. Wobei ich die Federvorspannung parallel zur Gabel verändern werde. Ich will die Geometrie nicht verändern. Also vorne und hinten jeweils 2mm plus fürs erste Testen. 

Du hast den Rosso 3 drauf? Der macht immer Fischgräten ab 2000km Laufleistung.

Lass dich da nicht irremachen.

Power 5, und dann z.B. kannst du einstellen.

Der Schmierelli ist keine Referenz.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Supersport950Bayern:

Nach meinem ersten größeren Ausflug mit der Supersport 950 S (12 Tage, 4.900km, auf Achse nach Sardinien inkl. Gepäck) muss ich feststellen, dass das Farhwerk doch bissel weich ist.

Ich würde zum einen gerne die Federvorspannung vorne wie hinten leicht erhöhen sowie die Dämpfung erhöhen. Ich weiß, dass man die "korrekte" Federvorspannung theoretisch ausreichnen kann (Stichwort Riders Sag), aber darauf habe ich keine Lust. Ich will mich einfach Schritt für Schritt annähern und einfach fahren. Die Standardeinstellung finde ich zum Fahren auch schon ok. Nur beim sehr sportlichen Fahren auf Sardinien hat man gemerkt, dass ich was anpassen muss. Aber so wild fahre ich hier nicht.

Meine Frage: Wie gehe ich am besten vor? Einfach Zug- und Druckstufe mal um jeweils 1 oder 2 Clicks erhöhen? Oder nur die Druckstufe um 1-2 Clicks? Sollte ich Zug- und Druckstufe parallel erhöhen oder kann die Zugstufe ruhig ein wenig straff sein als die Druckstufe? 

Wenn ich mir im Handbuch das Standard-Setup der Gabel anschauem, steht dort, dass die Druckstufe um 16 Clicks und die Zugstufe um 6 Clicks aus der komplett geschlossenen Position gelöst wird. Daher ist die Druckstufe deutlich weicher als die Zugstufe. Ich würde jetzt einfach mal die Druckstufe um 2 Clicks schließen und wieder eine Zeit lang fahren und schauen, ob mir irgendwas auffällt. Also dann 14 und 6 Clicks. Oder hat sich einer von euch schon daran versucht und kann mir sagen, dass man 2 Clicks überhaupt nicht spürt und ich es direkt um 6 oder mehr Clicks schließen sollte? 

Federvorspannung ist auf 7 Umdrehungen bzw. 7mm voreingestellt. Hier würde ich einfach mal 2mm bzw. 2 Umdrehungen draufpacken. Mit 95 kg (inkl. Schutzkleidung) bin ich wahrscheinlich schwerer als der durchschnittliche italienische Testfahrer. Was sagt ihr dazu? Stärker erhöhen?

Bei dem hinteren Federbein wurde die Druckstufe um 12 Clicks und die Zugstufe um 14 Clicks aus der vollkommen geschlossenen Position erhöht. Daher ist hinten die Druckstufe härter als die Zugstufe. Zumindest in der Standardeinstellung. An meinem Reifenabbild habe ich gesehen, dass die hinteren Kanten von meinem Profilrillen des Reifens hochkommen. Gemäß kurzer Internet-Recherche sollte ich daher die Zugstufe um 1-2 Clicks härter einstellen. Was sagt ihr dazu? Bild kann ich bei Bedarf nachliefern. Die Druckstufe würde ich ggf. sogar noch deutlicher zudrehen. Eher so um 3-4 Clicks. Gerade in Kurven mit bissel Federung hat die Maschine schon sehr leicht aufgesetzt. Klar, hier hilft natürlich auch die Erhöhung der Federvorspannung. Wobei ich die Federvorspannung parallel zur Gabel verändern werde. Ich will die Geometrie nicht verändern. Also vorne und hinten jeweils 2mm plus fürs erste Testen. 

Zug- und Druckstufe regeln lediglich wie schnell oder langsam die Dämpfer ein- bzw. ausfedern. An der Geometrie ändert das nichts.

Also Schaukel oder Waschbrett.

Du kannst nur an der Vorspannung ansetzen. Wenn das durch ist, geht es an das Verhalten und Gefühl mittels Druck- und Zugstufe.

Mein Setup bringt dir nichts, da ich softer gegangen bin.

So weich wie möglich, so hart wie nötig. 😉🤘

Geschrieben
vor 38 Minuten schrieb todde574:

Du hast den Rosso 3 drauf? Der macht immer Fischgräten ab 2000km Laufleistung.

Lass dich da nicht irremachen.

Power 5, und dann z.B. kannst du einstellen.

Der Schmierelli ist keine Referenz.

Fischgräten meine ich nicht. Die Kanten der Rillen sind hinten höher. Siehe Bild. Fahre den S22 und dieser hat auf Sardinien nur ca. 1.500km gehalten. Wobei der erste Satz S22 ca. 4.000km gehalten hat (mit vielen KM in Deutschland und ca. 1.000km Sardinien). Also grundsätzlich bin ich mit der Laufleistung des S22 zufrieden.

vor 35 Minuten schrieb Desmo Topschi:

Dann dreh doch einfach! 2 klicks merkst du kaum!

Ja, werde ich auch tun. Hatte auf ein wenig Erfahrungsaustausch im Vorfeld gehofft. Dafür gibt es doch Foren, oder? :D

 

S22.jpg

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb todde574:

Zug- und Druckstufe regeln lediglich wie schnell oder langsam die Dämpfer ein- bzw. ausfedern. An der Geometrie ändert das nichts.

Also Schaukel oder Waschbrett.

Du kannst nur an der Vorspannung ansetzen. Wenn das durch ist, geht es an das Verhalten und Gefühl mittels Druck- und Zugstufe.

Mein Setup bringt dir nichts, da ich softer gegangen bin.

So weich wie möglich, so hart wie nötig. 😉🤘

Wie ich geschrieben habe, möchte ich auch nichts an der Geometrie ändern. Daher möchte ich auch die Federvorspannung vorne und hinten gleichmäßig erhöhen, damit es ein bisschen besser für mein Gewicht passt. Optimal wären wahrscheinlich andere Federn, aber das wird dieses Jahr nicht mehr passieren.

Über Zug- und Druckstufe möchte ich die Dämpfung erhöhen. Insgesamt ist schnell etwas Unruhe ins Fahrzueug gekommen. 

So weich wie möglich und so hart wie nötig wäre auch mein Ansatz :D Allerdings muss es härter werden. Zumindest ein bissel.

 

Geschrieben

Härter wird es nur durch härtere passende Federn. Alles andere ist Wunschdenken!
Dreh halt einfach alles ganz zu und du wirst immer noch nicht zufrieden sein. Wie todde schon erwähnte. Zug - und Druckstufe regeln die Geschwindigkeit des Ein- und Austauchens.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 17 Minuten schrieb Desmo Topschi:

Härter wird es nur durch härtere passende Federn. Alles andere ist Wunschdenken!
Dreh halt einfach alles ganz zu und du wirst immer noch nicht zufrieden sein. Wie todde schon erwähnte. Zug - und Druckstufe regeln die Geschwindigkeit des Ein- und Austauchens.

Ich weiß, dass Zug- und Druckstufe nur die Verzögerung / Dämpfung der Feder regulieren. Und ich weiß auch, dass passende Federn die Ausgangsbasis für das perfekte, individuelle Fahrwerke sind. Korrekturen über Federvorspannung sowie Druck- und Zugstufe sind im Prinzip immer nur "Pfusch". Mit der Federvorspannung kann ich die gewünschte Geometrie wiederherstellen, falls ich zu schwer für die Federn bin, aber opfere damit gleichzeitig Federweg. Ist natürlich nicht optimal. Und klar, wenn ich nun Druck- und Zugstufe zudrehe, reduziere ich damit die Geschwindigkeit der Feder und mache die Maschine subjektiv empfunden härter, aber opfere naürlich entsprechend Ansprechverhalten und Reaktionsverhalten.

Allerdings wollte ich nicht gleich von Anfang an die Flinte ins Korn werfen und dem Fahrwerk unterstellen für mich komplett unpassende Federn zu haben. Insgesamt habe ich beim Fahren (vor allem in Deutschland) nicht den Eindruck, dass ich über eine Feinjustierung von Federvorspannung sowie Zug- und Druckstufe nichts erreichen kann. Ich bin ja relativ zufreiden mit der Grundeinstellung. 

Bearbeitet von Supersport950Bayern
Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Supersport950Bayern:

Wie ich geschrieben habe, möchte ich auch nichts an der Geometrie ändern. Daher möchte ich auch die Federvorspannung vorne und hinten gleichmäßig erhöhen, damit es ein bisschen besser für mein Gewicht passt. Optimal wären wahrscheinlich andere Federn, aber das wird dieses Jahr nicht mehr passieren.

Über Zug- und Druckstufe möchte ich die Dämpfung erhöhen. Insgesamt ist schnell etwas Unruhe ins Fahrzueug gekommen. 

So weich wie möglich und so hart wie nötig wäre auch mein Ansatz :D Allerdings muss es härter werden. Zumindest ein bissel.

 

Dir ist aber klar, daß du mit Vorspannung ändern auch die Geometrie änderst?

Mehr Vorspannung, kürzerer Radstand.

Wenn du also jetzt gefühlt zu tief bist, kannst du die Vorspannung erhöhen. Unter Umständen kommst du dann wieder auf die vom Konstrukteur geplante Fahrzeughöhe/Geometrie.

Also, gemütlich mm für mm die Vorspannung erhöhen und testen.

Zum Reifen: Ja, Sägezahn oder  auch Fischgräte. Begünstigt auch das Profil des S22.

Für Sardinien ok. Solltest du das auf der LS in D schaffen: fahr nur noch RS😉😂

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Supersport950Bayern:

Ich weiß, dass Zug- und Druckstufe nur die Verzögerung / Dämpfung der Feder regulieren. Und ich weiß auch, dass passende Federn die Ausgangsbasis für das perfekte, individuelle Fahrwerke sind. Korrekturen über Federvorspannung sowie Druck- und Zugstufe sind im Prinzip immer nur "Pfusch". Mit der Federvorspannung kann ich die gewünschte Geometrie wiederherstellen, falls ich zu schwer für die Federn bin, aber opfere damit gleichzeitig Federweg. Ist natürlich nicht optimal. Und klar, wenn ich nun Druck- und Zugstufe zudrehe, reduziere ich damit die Geschwindigkeit der Feder und mache die Maschine subjektiv empfunden härter, aber opfere naürlich entsprechend Ansprechverhalten und Reaktionsverhalten.

Allerdings wollte ich nicht gleich von Anfang an die Flinte ins Korn werfen und dem Fahrwerk unterstellen für mich komplett unpassende Federn zu haben. Insgesamt habe ich beim Fahren (vor allem in Deutschland) nicht den Eindruck, dass ich über eine Feinjustierung von Federvorspannung sowie Zug- und Druckstufe nichts erreichen kann. Ich bin ja relativ zufreiden mit der Grundeinstellung. 

Anpassungen der Dämpfung in Zug- bzw. Druckstufe sind nicht "nur Pfusch" das ist gegebenenfalls der Unterschied zwischen einem unfahrbahren Schaukelstuhl bzw. bockharten Foltereisen und einem Spaßbringer.

Dein Ansatz ist im Prinzip richtig - ruhig mal rumprobieren. Allerdings bringen Dich 1 oder 2 Klicks da nicht weiter. Mein Ansatz dazu:

1. Immer nur an einer Schraube drehen dann erstmal ausprobieren/fahren. Alles andere führt ins Chaos und ist nicht zu überblicken.
2. Am Anfang wenigstens 4 Klicks in eine Richtung (welche ist erstmal egal) verstellen damit Du auch was merkst. Wenn Du dann einen Unterschied merkst und denkst, ah ok so ist es besser als vorher, dann nochmal 4 Klicks weiter. Und so weiter bis Du denkst ok das war jetzt zuviel. Dann wieder 2 Klicks zurück (oder auch mal die andere Richtung probieren...).
3. Die Annahme das die Klicks in Druck- und Zugstufe gleich rechnen ist nicht zulässig. Ich fahre z. B. mit einer recht weit geöffneten Druckstufe also Größenordnung 20 Klicks auf dafür aber die Zugstufe auf 10 - 12 Klicks. Sowas ist durchaus möglich/zulässig man muss da nicht immer beides gleich verstellen. Normal fängt man mit der Zugstufe an und wenn man denkt die passt dann kommt die Druckstufe dran. Am Ende vielleicht dann die Zugstufe noch mal nachkorrigieren...
4. Unpassende Federraten kann man nicht durch Veränderungen an den Dämpfungseinstellungen korrigieren - DAS wäre dann wirklich Pfusch!! Einzig durch Veränderung der Vorspannung kann man da ein wenig ausgleichen.
5. Die passenden Federraten kann man durch Messung der Durchhangwerte voll ausgefedert / Motorrad aufrecht stehend / Motorrad mit Fahrer aufrecht stehend ganz gut ermitteln. Die optimale Dämpfungseinstellung kann man nicht ausmessen oder berechnen. Mit etwas Erfahrung kann man im Stand ein Grundsetup für die Zugstufeneinstellung finden der Rest geht eigentlich nur im Fahrversuch übers "Popometer", das Reifenbild o. ä.. Grundsatz sollte dabei immer sein "so hart wie nötig, so weich wie möglich". Das bedeutet man dreht die Dämpfung nur so weit zu das Ruhe im Fahrwerk herrscht also Pump- oder Wippbewegungen weitgehend unterdrückt werden. Dreht man die Dämpfung weiter zu leiden normalerweise sowohl Komfort als auch die Fahrstabilität. Das Fahrwerk soll ja auch "arbeiten" und die Bodenunebenheiten absorbieren ohne zu Stuckern oder zu viel Bewegung ins Fahrzeug einzuleiten. Das kann es nur wenn die Dämpfung nicht zu stramm eingestellt ist.

Zum Thema Reifenbild: hier ist der Luftdruck und die äußeren Bedingungen (insbesondere die Temperatur) mindestens genauso wichtig wie die Dämpfungseinstellungen. Darüber hinaus ist die Bewertung von Reifenbildern schon auch so ein wenig Kaffeesatzlesen da gibts meist kein wirklich eindeutiges Ergebnis.

Kai

Bearbeitet von lunschi
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb todde574:

Dir ist aber klar, daß du mit Vorspannung ändern auch die Geometrie änderst?

Mehr Vorspannung, kürzerer Radstand.

Wenn du also jetzt gefühlt zu tief bist, kannst du die Vorspannung erhöhen. Unter Umständen kommst du dann wieder auf die vom Konstrukteur geplante Fahrzeughöhe/Geometrie.

Also, gemütlich mm für mm die Vorspannung erhöhen und testen.

Zum Reifen: Ja, Sägezahn oder  auch Fischgräte. Begünstigt auch das Profil des S22.

Für Sardinien ok. Solltest du das auf der LS in D schaffen: fahr nur noch RS😉😂

Das mit dem Sägezahn meine ich nicht,. Habe gerade noch einmal ein neues Bild hochgeladen. Ich meine die Erhöhung hinter der Profilrille. 

S22.thumb.jpg.7f1de0ca2b3db307397c0fda2531fdee.jpg

vor 24 Minuten schrieb lunschi:

Anpassungen der Dämpfung in Zug- bzw. Druckstufe sind nicht "nur Pfusch" das ist gegebenenfalls der Unterschied zwischen einem unfahrbahren Schaukelstuhl bzw. bockharten Foltereisen und einem Spaßbringer.

Dein Ansatz ist im Prinzip richtig - ruhig mal rumprobieren. Allerdings bringen Dich 1 oder 2 Klicks da nicht weiter. Mein Ansatz dazu:

1. Immer nur an einer Schraube drehen dann erstmal ausprobieren/fahren. Alles andere führt ins Chaos und ist nicht zu überblicken.
2. Am Anfang wenigstens 4 Klicks in eine Richtung (welche ist erstmal egal) verstellen damit Du auch was merkst. Wenn Du dann einen Unterschied merkst und denkst, ah ok so ist es besser als vorher, dann nochmal 4 Klicks weiter. Und so weiter bis Du denkst ok das war jetzt zuviel. Dann wieder 2 Klicks zurück (oder auch mal die andere Richtung probieren...).
3. Die Annahme das die Klicks in Druck- und Zugstufe gleich rechnen ist nicht zulässig. Ich fahre z. B. mit einer recht weit geöffneten Druckstufe also Größenordnung 20 Klicks auf dafür aber die Zugstufe auf 10 - 12 Klicks. Sowas ist durchaus möglich/zulässig man muss da nicht immer beides gleich verstellen. Normal fängt man mit der Zugstufe an und wenn man denkt die passt dann kommt die Druckstufe dran. Am Ende vielleicht dann die Zugstufe noch mal nachkorrigieren...
4. Unpassende Federraten kann man nicht durch Veränderungen an den Dämpfungseinstellungen korrigieren - DAS wäre dann wirklich Pfusch!!
5. Die passenden Federraten kann man durch Messung der Durchhangwerte voll ausgefedert / Motorrad aufrecht stehend / Motorrad mit Fahrer aufrecht stehend ganz gut ermitteln. Die optimale Dämpfungseinstellung kann man nicht ausmessen oder berechnen. Mit etwas Erfahrung kann man im Stand ein Grundsetup für die Zugstufeneinstellung finden der Rest geht eigentlich nur im Fahrversuch übers "Popometer", das Reifenbild o. ä..

Zum Thema Reifenbild: hier ist der Luftdruck und die äußeren Bedingungen (insbesondere die Temperatur) mindestens genauso wichtig wie die Dämpfungseinstellungen. Darüber hinaus ist die Bewertung von Reifenbildern schon auch so ein wenig Kaffeesatzlesen da gibts meist kein wirklich eindeutiges Ergebnis.

Kai

Danke! Das ist doch mal ein Anfang. Dann versuche ich mich mal mit 4 Clicks.

Bzgl. verschiedener Einstellung zu Druck- und Zugstufe: Mich wundert hier nicht die asynchrone Einstellung bei einem Federlement, sondern dass es bei beiden Federelementen (Gabel und Federbein) jeweils genau anders herum ist. Bei einem ist die Zugstufe weicher als die Druckstufe und bei dem anderen Bauteil ist die Zugstufe härter als die Druckstufe. Das macht aus meiner Sicht gerade keinen Sinn. Zumindest verstehe ich es nicht. Ich hätte jetzt erwartet, dass ich die Zugstufe bei beiden Federelementen weicher einstelle als die Druckstufe, damit ich möglichst schnell nach dem Einfedern wieder den vollen Federweg zur Verfügung habe. Ansonsten arbeitet sich ja das Federelement mit jedem Einfedern immer tiefer. Natürlich nur bis zu einem gewissen Maß. Aber gerade bei der Vorderradgabel ist die Zugstufe bei meiner Gabel deutlich härter als meine Druckstufe. Die Zugstufe ist nur um 6 Clicks geöffnet. Die Druckstufe um ganze 16 Clicks. Also deutlich weicher als die Zugstufe. Macht das Sinn? Wenn ja, warum? 

Bei dem Federbein finde ich es logischer. Da ist die Druckstufe um 2 Clicks härter als die Zugstufe. Daher kommt das Federbein schneller raus als es reingeht. Glaube am Federbein würde ich einfach Druck- und Zugstufe jeweils um 4 Clicks zudrehen / härter machen. Dann hätte ich 8 (Druckstufe) und 10 (Zugstufe) Clicks hinten. Die Front würde ich dann erst einmal so lassen und nur die Federvorspannung jeweils um 2mm erhöhen.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Du solltest Zug- und Druckstufe komplett getrennt betrachten auch was die Zahl der Clicks angeht. Du hast für Druck- und Zugstufe einen gewissen Verstellbereich; nutze diesen aus! Wie schon gesagt - es kann durchaus am Ende rauskommen das Dir die Druckstufe komplett geöffnet und die Zugstufe weit zugedreht am besten taugt.

Die Serien-Einstellbereiche sind nicht automatisch perfekt zentriert und erst recht nicht gleich in der Wirkung bei Zug- und Druckstufe. Die Grundregel ist: Zugstufe von ganz weit auf so lange zudrehen bis Pump- und Wippbewegungen praktisch weg sind (nicht mehr!), dann die Druckstufe von ganz auf soweit zudrehen bis man merkt es wird unkomfortabel (und auch hier dann nicht mehr weiter zudrehen eher wieder ein wenig zurück).

Kai

Bearbeitet von lunschi
Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb Supersport950Bayern:

Das mit dem Sägezahn meine ich nicht,. Habe gerade noch einmal ein neues Bild hochgeladen. Ich meine die Erhöhung hinter der Profilrille. 

S22.thumb.jpg.7f1de0ca2b3db307397c0fda2531fdee.jpg

Danke! Das ist doch mal ein Anfang. Dann versuche ich mich mal mit 4 Clicks.

Bzgl. verschiedener Einstellung zu Druck- und Zugstufe: Mich wundert hier nicht die asynchrone Einstellung bei einem Federlement, sondern dass es bei beiden Federelementen (Gabel und Federbein) jeweils genau anders herum ist. Bei einem ist die Zugstufe weicher als die Druckstufe und bei dem anderen Bauteil ist die Zugstufe härter als die Druckstufe. Das macht aus meiner Sicht gerade keinen Sinn. Zumindest verstehe ich es nicht. Ich hätte jetzt erwartet, dass ich die Zugstufe bei beiden Federelementen weicher einstelle als die Druckstufe, damit ich möglichst schnell nach dem Einfedern wieder den vollen Federweg zur Verfügung habe. Ansonsten arbeitet sich ja das Federelement mit jedem Einfedern immer tiefer. Natürlich nur bis zu einem gewissen Maß. Aber gerade bei der Vorderradgabel ist die Zugstufe bei meiner Gabel deutlich härter als meine Druckstufe. Die Zugstufe ist nur um 6 Clicks geöffnet. Die Druckstufe um ganze 16 Clicks. Also deutlich weicher als die Zugstufe. Macht das Sinn? Wenn ja, warum? 

Bei dem Federbein finde ich es logischer. Da ist die Druckstufe um 2 Clicks härter als die Zugstufe. Daher kommt das Federbein schneller raus als es reingeht. Glaube am Federbein würde ich einfach Druck- und Zugstufe jeweils um 4 Clicks zudrehen / härter machen. Dann hätte ich 8 (Druckstufe) und 10 (Zugstufe) Clicks hinten. Die Front würde ich dann erst einmal so lassen und nur die Federvorspannung jeweils um 2mm erhöhen.

 

Das ist Sägezahnbildung. Immer hinter dem Profileinschnitt.

Hier vermutlich noch begünstigt durch hartes Gas anlegen in bestimmter Schräglage sowie durch die Hitze.

Der hat ordentlich Schlupf bekommen.

Der Reifen sieht für mich eckig aus, kann aber auch an der Perspektive liegen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 36 Minuten schrieb todde574:

Das ist Sägezahnbildung. Immer hinter dem Profileinschnitt.

Hier vermutlich noch begünstigt durch hartes Gas anlegen in bestimmter Schräglage sowie durch die Hitze.

Der hat ordentlich Schlupf bekommen.

Der Reifen sieht für mich eckig aus, kann aber auch an der Perspektive liegen.

Ja, eckig ist er. Am Rand weg und in der Mitte ist noch genug Profil da.

Hitze hatten wir keine. Durchschnittstemperatur ca. 20 Grad. Aber der Reifen wird dennoch gut warm geworden sein bei dem rauen Asphalt auf Sardinien.

Schlupf war nicht spürbar. Traktionskontrolle war nie an. Dann höchstens minimaler Schlupf, ohne dass es die Traktionskontrolle ein Eingreifen für notwendig erachtet hat.

Hart Gas angelegt habe ich.

Welche Schlussfolgerungen ziehst du daraus für das Fahrwerk?

Bearbeitet von Supersport950Bayern
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Supersport950Bayern:

Ja, eckig ist er. Am Rand weg und in der Mitte ist noch genug Profil da.

Hitze hatten wir keine. Durchschnittstemperatur ca. 20 Grad. Aber der Reifen wird dennoch gut warm geworden sein bei dem rauen Asphalt auf Sardinien.

Schlupf war nicht spürbar. Traktionskontrolle war nie an. Dann höchstens minimaler Schlupf, ohne dass es die Traktionskontrolle ein Eingreifen für notwendig erachtet hat.

Hart Gas angelegt habe ich.

Welche Schlussfolgerungen ziehst du daraus für das Fahrwerk?

Was für einen Reifendruck bist Du denn gefahren? Solo oder mit Sozius? Für mich sieht der Reifen jetzt nicht danach aus als würde mit dem Fahrwerk irgendwas dramatisch daneben sein...

Kai

Geschrieben

Bin 2,5 vorne und hinten gefahren. Solo ohne Gepäck. Ich halte das Reifenbild auch nicht für dramatisch und leite daraus auch nicht den Bedarf an einer grundlegenden Setup-Änderung ab. Die Oberfläche des Reifens ist meiner Meinung nach völlig egal. Mag sein, dass ich für die äußeren Umstände nicht den korrekten Luftdruck hatte. 

Das einzige was mir an dem Reifenbild aufgefallen ist, sind die Erhöhungen an den Profilrillen auf der hinteren Seite. Die kommen auf dem Foto vielleicht weniger deutlich zum Tragen als es in Realität aussah. Als ich am Hafen in Sardinien mir das angesehen hatte, dachte ich mir nur, dass die Erhöhungen schon sehr wild aussehen. Und zu den Erhöhungen habe ich im Internet gelesen, dass diese ein Indiz für eine zu weiche Zugstufe sein können. Und das war meine einzige Frage bzgl. des Reifenbildes: Stimmt das? Kann das ein Indiz dafür sein?

Aber auch unabhängig von diesen Erhöhungen halte ich mein Federbein für viel zu weich. Zum Teil hatte ich sogar den Eindruck es ist voll durchgefedert. In Kurven mit Bodenwellen musste ich deutlich Tempp rausnehmen, um nicht aufzusetzen. Und wenn ich mir die Clicks des Standard-Setups anschaue, liege ich wahrscheinlich nicht falsch mit meiner Vermutung, dass das Federbein viel zu weich ab Werk eingestellt ist. Die Druckstufe ist um 12 Clicks und die Zugstufe um 14 Clicks geöffnet. Das schaut schon nach einem relativ weichen Setup aus. Fürs Cruisen sicher angenehm, aber das erscheint mir für eine sportliche Fahrweise unpassend.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 18 Minuten schrieb Desmo Topschi:

Du scheinst ja bereits genügend im Netz zu diesem Thema recherchiert zu haben. Trotzdem findest du anscheinend keine für dich geeignete Lösung.

Finde den Fehler!

Hä? Ich bin gerade 4.900km mit meiner Supersport am Stück gefahren und komme zu dem Ergebnis, dass ich an dem Fahrwerk Einstellungen ändern möchte. Gründe siehe oben. Ich habe noch gar nichts an meiner Maschine eingestellt. Daher kann ich noch gar keine Lösung gefunden haben, da es noch nicht einen einzigen Versuch gab.

Ich bin hier zum Erfahrungsaustausch. In der Hoffnung, dass es hier Supersport-Fahrer mit dem Ohelins Fahrwerk gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder sich sogar schon selbst an den Einstellungen versucht haben. Das ist der Sinn von Internet-Foren oder irre ich mich? Außerdem habe ich hier in diesem Thread bereits ein paar nützliche Tipps erhalten, die ich beachten werden. 

Bearbeitet von Supersport950Bayern
Geschrieben

Junge da kriegt man hier ja Kopfschmerzen 🫣. Geht doch erstmal strukturiert vor. Offensichtlich hat der Themenstarter noch nie Fahrwerke eingestellt. Vergiss hier mal alles was mit 1-2 Klicks in Druck- und Zugstufe erklärt wurde und das Thema Reifen ist jetzt erstmal egal. Lunchi hat das schon sehr gut geschrieben.

Step 1: Als erstes stellst du deine Federvorspannung vorne und hinten ein. Es gibt genug einfache Erklärungen wie man das zu zweit an seinem Bike schnell und easy einstellt. Das ist immer eine Grundeinstellung und erstes Pflichtprogramm, bevor es an Druckstufe oder Zugstufe geht. Wir können das hier auch nochmal gerne erklären, wie eingestellt wird. Wie gesagt, zu zweit ist das einfacher.

Step 2: Du stellst erst einmal nur die Druckstufe an der Vorderradgabel ein. Nichts anderes. Du drehst die Druckstufe mind. 5 Klicks zu und machst eine Probefahrt. Es geht darum, dass du ein Gefühl dafür bekommst, was passiert, wie es sich anfühlt. Ist dir das zu straff oder nicht, drehst du weiter oder eben in die andere Richtung. WICHTIG: Jede Verstellung auf einem Zettel notieren, sonst hast du vergessen, wie viele Klicks du in welche Richtung gestellt hast (ist mir auch schon passiert).

Step 3: Wenn dir die Gabel halbwegs passt machst du dasselbe beim Hinterradfederbein. Auch hier erstmal nur die Druckstufe wieder 5 Klicks zu und Probefahrt.

Zugstufe lässt du erstmal ganz in Ruhe. Wenn du die Druckstufe an Gabel und Federbein eingestellt hast, fahr erstmal ein paar Tage um dich daran zu gewöhnen. Dann kannst du an die Zugstufe gehen. Denn wenn du dich an die neue Druckstufeneinstellung gewöhnt hast, merkst du den Unterschied bei der Zugstufenverstellung besser.

Du siehst, es braucht am Anfang Zeit. Die Trackfahrer oder/und erfahrenen Jungs/Mädels hier im Forum haben ihr Gefühl schon so ausgeprägt, das Sie eine Kompletteinstellung in einem 15min Turn abwickeln. Und wir reden hier immer noch von der Grundeinstellung.  

 

Ansonsten geh zu Alpha Racing, drück den 50€ in die Hand und die sollen dir die Federvorspannung und eine Grundeinstellung in Druck- und Zugstufe machen. Machen die im Stand und dauert ca. 20min. Bewirkt schon viel und man lernt in kurzer Zeit ne Menge.

Lass uns deine Ergebnisse und Fahreindrücke gerne wissen 😉

 

MfG

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Optikman:

Junge da kriegt man hier ja Kopfschmerzen 🫣. Geht doch erstmal strukturiert vor. Offensichtlich hat der Themenstarter noch nie Fahrwerke eingestellt. Vergiss hier mal alles was mit 1-2 Klicks in Druck- und Zugstufe erklärt wurde und das Thema Reifen ist jetzt erstmal egal. Lunchi hat das schon sehr gut geschrieben.

Step 1: Als erstes stellst du deine Federvorspannung vorne und hinten ein. Es gibt genug einfache Erklärungen wie man das zu zweit an seinem Bike schnell und easy einstellt. Das ist immer eine Grundeinstellung und erstes Pflichtprogramm, bevor es an Druckstufe oder Zugstufe geht. Wir können das hier auch nochmal gerne erklären, wie eingestellt wird. Wie gesagt, zu zweit ist das einfacher.

Step 2: Du stellst erst einmal nur die Druckstufe an der Vorderradgabel ein. Nichts anderes. Du drehst die Druckstufe mind. 5 Klicks zu und machst eine Probefahrt. Es geht darum, dass du ein Gefühl dafür bekommst, was passiert, wie es sich anfühlt. Ist dir das zu straff oder nicht, drehst du weiter oder eben in die andere Richtung. WICHTIG: Jede Verstellung auf einem Zettel notieren, sonst hast du vergessen, wie viele Klicks du in welche Richtung gestellt hast (ist mir auch schon passiert).

Step 3: Wenn dir die Gabel halbwegs passt machst du dasselbe beim Hinterradfederbein. Auch hier erstmal nur die Druckstufe wieder 5 Klicks zu und Probefahrt.

Zugstufe lässt du erstmal ganz in Ruhe. Wenn du die Druckstufe an Gabel und Federbein eingestellt hast, fahr erstmal ein paar Tage um dich daran zu gewöhnen. Dann kannst du an die Zugstufe gehen. Denn wenn du dich an die neue Druckstufeneinstellung gewöhnt hast, merkst du den Unterschied bei der Zugstufenverstellung besser.

Du siehst, es braucht am Anfang Zeit. Die Trackfahrer oder/und erfahrenen Jungs/Mädels hier im Forum haben ihr Gefühl schon so ausgeprägt, das Sie eine Kompletteinstellung in einem 15min Turn abwickeln. Und wir reden hier immer noch von der Grundeinstellung.  

 

Ansonsten geh zu Alpha Racing, drück den 50€ in die Hand und die sollen dir die Federvorspannung und eine Grundeinstellung in Druck- und Zugstufe machen. Machen die im Stand und dauert ca. 20min. Bewirkt schon viel und man lernt in kurzer Zeit ne Menge.

Lass uns deine Ergebnisse und Fahreindrücke gerne wissen 😉

 

MfG

Welche Zielwerte für N1 und N2 hältst du bei der Supersport 950 S für sinnvoll?

Wenn ich einfach mal stumpf nachrechne, erhalte ich für N2 folgende Werte:

Vorne: 43mm

Hinten: 48mm

Das wäre dann jeweils genau 1/3 Negativfederweg mit Fahrer. Aber ist nicht die Differenz zwischen N1 (nur Maschine) und N2 (mit Fahrer), sondern von N0 (unbelastet) zu N2 (mit Fahrer).

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Supersport950Bayern:

Welche Zielwerte für N1 und N2 hältst du bei der Supersport 950 S für sinnvoll?

Wenn ich einfach mal stumpf nachrechne, erhalte ich für N2 folgende Werte:

Vorne: 43mm

Hinten: 48mm

Das wäre dann jeweils genau 1/3 Negativfederweg mit Fahrer. Aber ist nicht die Differenz zwischen N1 (nur Maschine) und N2 (mit Fahrer), sondern von N0 (unbelastet) zu N2 (mit Fahrer).

Was bitte hast Du da "stumpf nachgerechnet"?

Hinten würde ich weniger N2 einstellen eher irgendwas zwischen 35 und 40 mm. Zielwerte für N1 ungefähr 25 mm vorn / 15 mm hinten. Wenn man das mit Einstellen nicht hinkriegt müssen andere Federn her.

Kai

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb lunschi:

Was bitte hast Du da "stumpf nachgerechnet"?

Hinten würde ich weniger N2 einstellen eher irgendwas zwischen 35 und 40 mm. Zielwerte für N1 ungefähr 25 mm vorn / 15 mm hinten. Wenn man das mit Einstellen nicht hinkriegt müssen andere Federn her.

Kai

Stumpf deswegen, weil ich einfach den Federweg gemäß technischer Daten hergenommen und den mit 1/3 multipliziert habe.

Habe noch einmal bissel geschaut und in der Supersport S sind anscheinend folgende Federelemte verbaut:

Federbein: 01092-36/105

Federgabel: 4744-80

Die Feder am Federbein ist mit 105 N/mm wahrscheinlich ganz ok für mich. Damit sollte man arbeiten können. Allerdings sind die Feder in der Gabel mit 8 N/mm schon sehr weich. In einem amerikanischen Forum gibt es auch reihenweise Beiträge darüber, dass man das Rider Sag (also N2) nicht richtig einstellen kann, ohne dass N1 zu gering wird. Konsens ist dort, dass in der Front härtere Feder verbaut werden müssen. 9,5 N/mm aufwärts. Bei meinem Gewicht an der Front N1 und N2 korrekt einzustellen wird ein Kampf gegen Windmühlen sein. Daher werde ich hier einfach die Federvorspannung von 7 auf 14 erhöhen. Das entspricht dem Setup von Dave Moss für einen 100kg Fahrer. Das wird dann wahrscheinlich immer noch nicht passen, aber neue Federn kommen frühestens nächstes Jahr in die Holme. Hinten werde ich es mal nachmessen und wahrscheinlich relativ gut / genau einstellen können. Werde deine Zielwerte nutzen. Also 15mm N1 und 40mm N2 am Heck. Da das Standardsetup für die Federvorspannung recht niedrig sein soll, erwarte ich hier, dass ich die Federvorspannung erhöhen muss. Ansonsten hätte ich auch Angst noch früher aufzusetzen.

 

Bzgl. Zug- und Druckstufe werde ich auch den Empfehlungen von Dave Moss folgen und in beiden Fällen die Zugstufe deutlich gedämpfter einstellen, als die Druckstufe. Seine Empfehlung:

Front - Zugstufe: Bei 5 Clicks anfangen und schrittweise (und falls notwendig) mit 4 und 3 Clicks testen. Also schrittweise härter werden.

Front - Druckstufe: Bei 16 Clicks anfangen und schrittweise mit 14, 12 und 10 Clicks testen. Also härter werden.

Heck - Zugstufe: Bei 6 Clicks anfangen und anschließend schrittweise 7, 8 und 9 testen. Also schrittweise weicher.

Heck - Druckstufe: Bei 12 Clicks anfangen und anschließend schrittweise 14, 16 und 18 testen. Also schrittweise weicher.

 

Das macht aus meiner Sicht auch insgesamt mehr Sinn die Zugstufe an Vorder- und Hinterradachse jeweils härter einzustellen als die Druckstufe. Die Physik sollte ja an beiden Achsen die gleiche sein :D  Das Standard-Setup der Supersport S scheint irgendwie ein bissel verhunzt zu sein.

Auch er sagt wie hier im Forum geschrieben worden ist, Druck- und Zugstufe unabhängig voneinander einstellen und testen. Das werde ich auf jeden Fall auch beachten.

Anfangen werde ich mit der Einstellung der Federvorspannung und mit der Zugstufe am Heck. Ich bin gespannt. Komme aber wahrscheinlich erst im Juli zum Testen 😕

 

 

Bearbeitet von Supersport950Bayern



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